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Bayer – Aufsichtsrat stärkt Baumann den Rücken

Laborarbeit
Laborarbeit © Bayer Healthcare AG

_ Mitten im Endspurt um eine finale Einigung mit den US-Klägeranwälten auf einen Vergleich im Rechtsstreit um angebliche Krebsgefahren des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup hat sich der Bayer-Aufsichtsrat demonstrativ hinter Vorstandschef Werner Baumann gestellt. Einstimmig beschloss das Gremium, Baumanns zur HV 2021 auslaufenden Vertrag bis Ende April 2024 zu verlängern. Um die Botschaft zu unterstreichen, dass die Vertragsverlängerung in engem Schulterschluss zwischen Kapital- und Arbeitnehmerseite erfolgte, durfte neben Oberaufseher Norbert Winkeljohann auch sein Vize, Gesamtbetriebsratschef Oliver Zühlke, ein paar lobende Worte über Baumann verlieren.

Die vom Aufsichtsrat zur Schau gestellte Rückendeckung für Baumann kommt indes nicht von ungefähr. Seit der zuständige US-Bundesrichter Vince Chhabria, der den Vergleich absegnen muss, faktisch sein Veto gegen einen für Bayer wichtigen Teilaspekt der am 24.6. verkündeten Glyphosat-Einigung einlegte, hängt der gesamte Prozess wieder in der Luft. Das hat bei den Investoren für einige Nervosität gesorgt. Winkeljohann machte deshalb auch seine Erwartungshaltung an Baumann deutlich, dass der „Rechtskomplex Glyphosat in einer für das Unternehmen zufriedenstellenden Weise gehandhabt wird“. Dies gelte insbesondere für eine wirtschaftlich tragbare Regelung möglicher künftiger Glyphosat-Klagen.

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