Sparkassen

Neue Institutssicherung verschiebt Machtgefüge im Sparkassen-Sektor

In Deutschland wird fleißig konsumiert und investiert.
In Deutschland wird fleißig konsumiert und investiert. © DSGV

_ An der von EZB und BaFin geforderten Reform der Einlagen- und Institutssicherung führt kein Weg vorbei. Darin sind sich so ziemlich alle in der Sparkassen-Organisation einig. Zu groß ist der Druck der Aufsichtsbehörden, die auf schnellere Entscheidungswege und einen bis zu 6 Mrd. Euro schweren Feuerwehr-Fonds zur Stützung in Not geratener Landesbanken drängen. Dennoch wird hinter den Kulissen weiterhin heftig gestritten, vor allem um die Lastenverteilung bei der Befüllung des neuen Notfall-Topfs. Dabei geht es jedoch keineswegs nur um viel Geld.

Mit der von der Aufsicht geforderten Zusammenlegung der bislang 13 verschiedenen Töpfe zu einem einzigen Sicherungssystem für die klassische Einlagensicherung von Kundengeldern wird sich zwangsläufig auch das Machtgefüge zwischen dem DSGV und den Regionalverbänden zugunsten der Zentrale in Berlin verschieben. Bei den Rettungsaktionen für die ehemalige HSH Nordbank und die Nord/LB hatten einzelne Regionalverbände über ihre regionalen Sicherungseinrichtungen immer wieder die Verhandlungen blockiert, um bessere Konditionen für ihre Sparkassen herauszuholen. Auch hat der Umbau der Institutssicherung die alten Strukturkonflikte in der Sparkassen-Organisation mit voller Wucht wieder aufbrechen lassen. Dabei geht es einmal mehr auch um die Gretchenfrage, wie es die Sparkassen mit ihren oft ungeliebten Landesbanken halten. So ist es auch kein Zufall, dass die aktuellen Frontlinien zwischen den Regionalverbänden mit und ohne eigene Landesbank verlaufen.

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