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Arag – Abgasskandal hält Rechtsschutz noch immer auf Trab

Konzernsitz der Arag in Düsseldorf
Konzernsitz der Arag in Düsseldorf © Arag

In mittlerweile mehr als 9 700 Fällen hat der Düsseldorfer Rechtsschutzversicherer Arag im Abgasskandal Kosten in Höhe von insgesamt rd. 20 Mio. Euro übernommen. Und das Thema ist auch fünf Jahre nach Bekanntwerden der illegalen Abschalteinrichtung in der Motorsteuerung bei Diesel-Fahrzeugen von VW weiter aktuell. Ein Ende der Klagewelle ist nicht in Sicht.

Noch immer erreichen das Unternehmen etwa 20 Fälle pro Tag mit einem Streitwert von im Schnitt 24 000 Euro. Gut 30 Mio. Euro Kosten hat die Arag hierfür insgesamt veranschlagt. Und die Erfolgsbilanz für die Klägerseite sieht nicht schlecht aus, wie wir im Gespräch mit dem Management unter CEO Paul-Otto Faßbender erfahren. In 128 Fällen wurde vor Gericht gewonnen und in 54 Prozessen verloren. Das gängigste Ergebnis der Streitigkeiten ist aber der Vergleich: 313 mal vor Gericht und über 2 500 mal außergerichtlich. Der Rest entfällt auf noch laufende Verfahren. In gut 90% der Fälle wird gegen VW prozessiert, 10% entfallen auf Daimler.

Das Rechtsschutzgeschäft ist auch das größte Konzernsegment der Arag und arbeitet aktuell „in Bestform“, wie der im Sommer 2020 als CEO ausscheidende Faßbender, der zugleich Mehrheitsaktionär ist, bei Vorlage der vorläufigen Geschäftszahlen 2019 sagte. Demnach sind die Einnahmen der gesamten Sparte um 8% auf 1,086 Mrd. Euro angestiegen, wobei das internationale Geschäft mit einem Plus von 9% auf 660 Mio. Euro den Löwenanteil ausmacht. Im selbst abgeschlossenen Geschäft in Deutschland ging es um 5,8% auf 394 Mio. Euro Beitragseinnahmen nach oben. Der Marktanteil, der sich seit etwa drei Jahren nach und nach verbessert, beläuft sich jetzt auf 9,7% nach 9,2% im Vorjahr.

Damit legt CEO Faßbender, der in diesem Jahr 74 wurde und seit nunmehr 20 Jahren als Vorstandsvorsitzender der Arag SE im Amt ist, die Messlatte in diesem Bereich für die Zeit nach seinem Ausscheiden höher. Auch insgesamt läuft es für die Arag weiter gut. So dürften die gesamten Beitragseinnahmen bis Jahresende um 6% auf 1,75 Mrd. Euro zulegen. Für den Fall, dass die Finanzmärkte bis zum Jahresende keine negativen Entwicklungen nehmen, geht das Management von einem Gewinn aus den Kapitalanlagen von 155 (Vj.: 81,2) Mio. Euro aus. In der Summe wird der Arag-Konzern ein Ergebnis vor Steuern von mehr als 100 (Vj.: 70,2) Mio. Euro erzielen und damit eine neue Bestmarke.

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