Versicherungsmarkt – Allianz überragt, Öffentliche verlieren
Sparkassen liefern weniger _ 2023 war nicht das Jahr der öffentlichen Versicherer. Gemeinsam decken Sie zwar immer noch 9,70% des deutschen Versicherungsmarktes ab, an zweiter Stelle hinter der Allianz mit 17,51%, doch verloren sie ggü. dem Vj. (9,99%) wegen Rückgängen in der Lebensversicherung Anteile. Die Verminderung betrug dort 1,06 Prozentpunkte (P%), von 9,03% auf 7,97%.
„Die steigenden Zinsen wirken sich negativ auf das Einmalbeitragsgeschäft (EBG) aus, das vor allem über die Sparkassen läuft, und beeinträchtigen das Wachstum der öffentlich-rechtlichen Versicherer“, erklärt Reiner Will von der KIVI, einem Spezialisten für solche Vergleiche. Das Maß aller Dinge ist weiter die Allianz. Sie konnte ihre Position als Marktführer um 0,39P% ausbauen, wozu insb. der oft gescholtene Direktversicherer Allianz Select kräftig beisteuerte.
Die Münchener haben rund gerechnet so viel Marktanteil wie die drei folgenden Unternehmen (s. Tab.; die Marktanteile der Krankenversicherung, in der insb. Debeka, Ergo und VKB gut abschnitten, sind nicht erfasst). Neben der Allianz konnten HUK-Coburg und Axa mit 0,16 bzw. 0,08%P am stärksten zulegen. Auf der anderen Seite des Spektrums finden sich die VKB, die mit 0,16%P den größten Rückgang verzeichnete. Debeka und R+V büßten jeweils 0,15P% ein.
Die Debeka erklärt das mit einem Sondereffekt, ohne den die Beitragseinnahmen gegenüber dem Vj. um 1,3% gestiegen wären. Zudem sank, wie bei den Öffentlichen, das EBG (um 25,3%). Die VKB spricht von einer „Normalisierung des EBG“ und verspricht Zugewinne: „Bei den laufenden Beiträgen konnten wir 2023 und werden wir 2024 unseren Marktanteil weiter steigern.“ Die neu entstandene BarmeniaGothaer (s. PLATOW v. 5.7.) wird mit prognostizierten 7,63 Mrd. Euro an Beiträgen wohl die Provinzial aus den Top-Ten verdrängen und bedroht mit der VKB einen weiteren öffentlichen Versicherer. mv
ARTIKEL DIESER AUSGABE
Deutsche Bank – Die Tragödie des Christian Sewing
Das, „was außen passiert, hat nicht meinen Fokus“, kanzelte Deutsche Bank-Chef Christian Sewing auf dem „Handelsblatt“-Bankengipfel Spekulationen über ein Interesse an einem... mehr
N26 – Wie gross ist der Vorsprung auf die Konkurrenten wirklich?
Bei N26 läuft nicht immer alles rund. Eines muss man den Berlinern aber zugestehen: Sie war im deutschen Retail-Kundensegment bislang die einzige Neobank, die es ansatzweise mit den etablierten... mehr
M&A – Wenn sogar DB Schenker endlich über den Tisch geht
Nach Jahren in der Deal-Pipeline wird die Deutsche Bahn-Tochter DB Schenker verkauft. mehr
Schlachtfeld Zahlungsverkehr – Kann Girocard Champion bleiben?
Noch ist die ur-deutsche Girocard der Banken und Sparkassen das mit Abstand verbreitetste Kartenzahlungsmittel in Deutschland: mit ca. 100 Mio. Karten, über 1,1 Mio. Bezahlpunkten, rd.... mehr
Verdi Lässt im Tarifstreit die Muskeln noch länger spielen
Bis in die Abendstunden hinein rangen am Donnerstag die Gewerkschaften Verdi und DBV und die vom VÖB vertretenen Arbeitgeber im öffentlichen Bankgewerbe um einen Tarifabschluss. mehr
Tagesgeld – Hier gibt es keine Zinsen
Nach einer Untersuchung des Vergleichsportals Verivox zahlen mindestens 55 von 800 untersuchten Banken keine Zinsen auf Tagesgeldkonten. mehr