Schweden hat gewählt – Luxusprobleme im hohen Norden

Populistische Parteien jedweder Couleur haben vor allem in solchen Ländern leichtes Spiel, in denen ein tiefer Spalt durch die Gesellschaft geht. Globalisierung und Digitalisierung erzeugen Ohnmachtsgefühle, Verlust- und Abstiegsängste; wachsende Ungleichheit eine Entfremdung zwischen den etablierten Parteien und ihren Anhängern. Die Wahl Donald Trumps, dessen Land Ausgangspunkt der weltweiten Arbeitsteilung und der Zerstörung traditioneller Geschäftsmodelle ist, belegt dies trefflich.

In Europa sind vor allem jene Länder extremistischen Einflüssen von links und rechts ausgesetzt, die es versäumt haben, der Bevölkerungsmehrheit eine ausreichende Partizipation am Wohlstand zu ermöglichen. Italien ist das sichtbarste Beispiel. Frankreich ist nur dank des Aufstiegs einer charismatischen Persönlichkeit wie Emmanuel Macron ein Schicksal wie Italien erspart geblieben. Der Osten Europas spielt in dieser Betrachtung eine Sonderrolle. Nach der segensreichen Öffnung zum Westen sind allen voran Polen und Ungarn dabei, die Nachteile der Jahre kommunistischer Abschottung aufzuholen. Eine offenere Haltung gegenüber Flüchtlingen hat in diesem Szenario keinen Platz. In allen anderen westeuropäischen Ländern ist zwar auch der Vormarsch der Populisten von rechts zu beobachten, ohne die Länder jedoch in ein politisches Chaos zu stürzen.

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