Zentralbank

Zins- und Inflationsangst – Lagarde verabreicht Beruhigungspillen

EZB-Tower in Frankfurt
EZB-Tower in Frankfurt © CC0

_ Demonstrativ gelassen zeigte sich EZB-Präsidentin Christine Lagarde mit Blick auf den erwarteten Anstieg der Inflation im laufenden Jahr. Der Preisauftrieb, der zum Jahresende durchaus die kritische Marke von 2% erreichen könne, sei voraussichtlich vorübergehend und werde von Sondereffekten wie der ausgelaufenen Mehrwertsteuersenkung in Deutschland sowie steigenden Öl- und Energiepreisen getrieben.

Die EZB hob zwar ihre Prognose für 2021 kräftig auf 1,5% von zuvor 1% an, die Teuerungsrate bleibt damit aber deutlich unter dem EZB-Zielwert von nahe, aber unter 2%. Lagarde kündigte an, das Tempo der Anleihekäufe im Rahmen des 1,85 Billionen Euro schweren Pandemie-Notkaufprogramms PEPP im nächsten Quartal signifikant zu erhöhen. Die EZB reagiert damit auf den auch in der Eurozone seit Jahresanfang zu beobachtenden kräftigen Anstieg der Anleiherenditen. Gleich mehrfach wiederholte Lagarde das neue Mantra der EZB, für vorteilhafte Finanzierungsbedingungen zu sorgen. Dahinter verbirgt sich das Versprechen, den Anstieg der Kapitalmarktzinsen im Zaum zu halten. Die EZB hält sich denn auch alle Optionen für eine mögliche Neujustierung des PEPP-Programms offen.

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