Klimapolitik

Klimaschutz – Wie sag ich‘s meinem Kinde

Der Weltklimarat hat es schwer. Schon vor Erscheinen seines neuesten Berichts, dem sechsten nach einer Pause von acht Jahren, wurde mit den Regierungsvertretern aus aller Welt um jedes Wort gerungen. Saudi-Arabien etwa, dessen ganzer Reichtum auf Öl fußt, das bei seiner Verbrennung das klimaschädliche Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre abgibt, soll bis zuletzt versucht haben, die Verweise auf die Emission von Kohlenstoff durch Treibhausgasemissionen (engl. verharmlosend: greenhouse gas emissions) zu ersetzen.

Die 234 Wissenschaftler aus 60 Ländern, die an dem alarmierenden Klima-Update mitgewirkt haben, hielten dem Druck des Königreichs freilich stand. Es blieb bei der Formulierung „Kohlenstoffemissionen“, die, falls sie nicht radikal reduziert werden, bis 2100 zu einer folgenschweren Erderwärmung um 5,7 Grad und einem Anstieg des Meeresspiegels um einen Meter führen. Nach Erscheinen der Studie ging es ernüchternd weiter. Vor allem die Parteien brachten kaum mehr als die üblichen Formeln zustande, die, zudem im Wahlkampf, den Ernst der Lage zwar nicht verkennen, dem Wähler aber auch nicht wehtun wollen. Für die CDU machte Forschungsministerin Anja Karliczek den Klimaschutz einmal mehr zu einem Wachstumsprogramm. „Klimaschutz made in Germany“ müsse zum Markenzeichen des Exportweltmeisters werden. Wer würde da schon auf die Idee kommen, dass Einschränkungen bei Konsumgewohnheiten und der Zahl der Arbeitsplätze drohten.

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