Versicherer

HDI setzt mit Auslaufmodell auf Jahresendgeschäft

_ Der harte Lockdown infolge der Corona-Pandemie ist auch an der Versicherungswirtschaft nicht spurlos vorübergegangen. Deutlich wird das besonders in der betrieblichen Altersvorsorge (bAV), wo der Rückgang im Neugeschäft lt. GDV im vergangenen Jahr bei knapp 18% liegt. Auch HDI-Vorstand Fabian von Löbbecke hat das beim Kölner Versicherer „deutlich gespürt“, wie er auf der HDI bAV-Tagung berichtet.

Für eine schnelle Schadensbegrenzung soll nicht nur das wieder „merklich“ anziehende Geschäft sorgen, wo bAV-Experte Löbbecke Nachholeffekte erwartet, sondern auch ein, wenn auch teurer, kluger Schachzug. Die HDI will noch das gesamte Jahr 2021 die hundertprozentige Beitragsgarantie anbieten – trotz der beschlossenen Absenkung des Höchstrechnungszinses von 0,9 auf 0,25% –, und so das Jahresendgeschäft pushen. Andere Anbieter haben sich bereits von der 100-Prozent-Garantie verabschiedet. Von der künftigen Bundesregierung erwartet Löbbecke bei der Altersvorsorge an bestehenden Systemen zu feilen. Gleichzeitig warnt er vor „tiefgreifenden Reformen“ und stellt sich damit gegen den Vorschlag der Grünen, einen von der Politik verwalteten Bürgerfonds einzuführen. Dieser würde die Menschen nur zusätzlich verunsichern. Vielmehr dürfte eine Flexibilisierung der hundertprozentigen Bruttobeitragsgarantie die langfristig beste Lösung für Sparer sein.

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