Silber – Preisrückschlag nutzen
Schwache Industrienachfrage _ Die großen Münzprägeanstalten kommen derzeit mit ihren Lieferungen nicht nach. Nicht nur bei Gold, auch der Run auf Silber ist groß. Die starke private Nachfrage wird sich fortsetzen, ist sich Rainer Beckmann, Geschäftsführer bei Ficon Vermögensmanagement in Düsseldorf, sicher, da Gold für viele Anleger zu teuer geworden ist.
Mit einem dramatischen Kursrückgang von gut 19 US-Dollar pro Feinunze auf 11,68 Dollar verlor der Silberpreis Mitte März innerhalb weniger Handelstage über 38% an Wert. Mittlerweile hat sich der Preis für das Edelmetall etwas erholt und pendelt nun schon seit Wochen um die Kursmarke von 15 Dollar. Hat sich der Goldpreis von seinem Rückschlag (lediglich -14%) schon fast wieder erholt, so ist dies bei Silber noch nicht der Fall.
Anlageexperte Beckmann erkennt im Ergebnis dieser „erratischen Bewegung“ ein noch nie da gewesenes Gold-Silber-Ratio von über 126 (aktuell: 110) Punkten. Parallel dazu sind auf dem Markt der physischen Silbermünzen die Preise bzw. Aufgelder der gängigen Ein-Unzen-Münzen noch oben geschnellt. Dies lasse sich nur durch eine massive Nachfrage nach Silbermünzen, ausgelöst durch die Corona-Krise, erklären. Auch andere Rohstoffexperten sehen in den derzeitigen Preisen – am Freitagnachmittag lag der Silberpreis bei etwa 15,50 Dollar – einen historisch günstigen Moment, um Silber zu kaufen. Corona wird gehen und die industrielle Nachfrage wird wieder steigen, argumentieren sie. Hinzu kommt: So viel Silber gibt es auf dieser Welt nicht mehr, um auf noch niedrigere Preise zu warten. Die Verknappungstendenzen bei Münzen und Barren mit ihren derzeit hohen Aufschlägen werden sich wieder normalisieren. Silber kann aktuell seinen Vorteil als monetäres Edelmetall ausspielen.
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