Stefan Wintels – KfW im Dauerstress
Turbulent und intensiv seien die ersten 150 Tage an der Spitze der KfW gewesen, bekannte Vorstandschef Stefan Wintels bei der virtuellen Bilanz-Präsentation. Schon gleich zu Beginn seiner Amtszeit musste sich Wintels als Krisenmanager bewähren. In einer Hauruck-Aktion musste die KfW über Nacht einen Antragsstopp bei der Förderung von Energiesparhäusern verhängen, weil die vom Bund zur Verfügung gestellten Fördergelder mehr als ausgeschöpft waren. Bei den düpierten Häuslebauern sorgte der abrupte Antragsstopp denn auch für reichlich Verdruss.
Mittlerweile hat der Bund frische Fördermilliarden mobilisiert und die Programme zur Förderung energieeffizienter Neubauten und der energetischen Sanierung von Altbauten neu justiert. Ein solches Chaos werde nicht noch einmal passieren, gelobte Wintels. Kaum hat sich die Aufregung um den Förderstopp für Energiesparhäuser etwas gelegt, da rollen im Gefolge des Ukraine-Kriegs auch schon die nächsten Herausforderungen auf die staatliche Förderbank zu, die in den vergangenen zwei Jahren mit der Abwicklung der staatlichen Corona-Hilfen bereits alle Hände voll zu tun hatte. Nur wenige Stunden nach Wintels‘ Bilanz-PK verkündeten Finanzminister Christian Lindner und Wirtschaftsminister Robert Habeck ein Hilfspaket für Unternehmen (5 Mrd. Euro Zuschüsse und 100 Mrd. Euro Kreditgarantien), die unter den drastisch gestiegenen Energiekosten besonders zu leiden haben.
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