Sparkassen-Zentralinstitut – In Bayern bewegt sich etwas

Vor wenigen Wochen gab es im bayerischen Finanzministerium ein bisher geheim gehaltenes Gespräch zwischen Vertretern der bayerischen Sparkassen und der Politik zur Zukunft der BayernLB. Teilgenommen haben an der kleinen Runde nach unseren Informationen u. a. Sparkassen-Präsident Ulrich Netzer und Finanzminister Albert Füracker. Auf der Agenda stand die von DSGV-Präsident Helmut Schleweis propagierte Idee eines Sparkassen-Zentralinstituts. Schleweis sieht hier die Mehrheit der deutschen Sparkassen hinter sich, gerade auch nach der jüngsten Entwicklung bei der Nord/LB. Angesichts eines anhaltend ruinösen Zinsumfelds wollen diese unbedingt aus der Haftung für ihre Landesbanken raus. Das gilt offenbar explizit auch für die bayerischen Institute, die bei der Sanierung der BayernLB indirekt ebenfalls bluten mussten.

Widerstand gegen die Idee kommt dagegen aus der Politik vor allem in Baden-Württemberg. Dort sorgt sich das mit 40% an der LBBW beteiligte Land um Jobs in Stuttgart, wäre doch das neue Zentralinstitut voraussichtlich in Frankfurt angesiedelt. Ähnliche Überlegungen gibt es in Bayern. Offenbar haben die Sparkassen im Freistaat aber gute Überzeugungsarbeit geleistet. Wie wir hören, zeigt sich Füracker offen für die Idee eines Zentralinstituts und erkennt an, dass es für die Sparkassen bei ihren Landesbank-Beteiligungen nicht einfach so weiter gehen kann. Mit einer Entscheidung zur BayernLB will Füracker aber noch etwas warten. Die Sparkassen, die  25% an der BayernLB halten, müssen nun abwarten, mit welchem Vorschlag der Mehrheitseigentümer kommt.

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