Börse Frankfurt – Neues Selbstbewusstsein
Die Jahreseröffnung der Deutschen Börse lockt regelmäßig viel Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Finanzen an. Diesmal waren die Reihen in „The Cube“, dem Geschäftssitz in Eschborn, die auf Einladung von CEO Theodor Weimer gekommen waren, besonders geschlossen und machten die Begegnung zu einer eindrucksvollen Demonstration für die unter Weimer wieder erstarkte Stellung des Finanzplatzes und der Börse.
Während die beiden großen Banken, Deutsche und Commerzbank, mit schlechten Nachrichten und DAX-Abstieg Frankfurt eher in die negativen Schlagzeilen gebracht haben, sorgt die Deutsche Börse in jeder Beziehung für Strahlkraft. Weimer ist es gelungen, sein Haus seit seinem Amtsantritt vor 13 Monaten wieder in ruhiges Fahrwasser zu lenken und ihm Selbstbewusstsein zu geben. Vor dem Hintergrund von Brexit und volatilen Börsen ist das viel wert. Als Finanztitel im DAX hat sich die Deutsche Börse in dieser Zeit prächtig geschlagen. Mit einer Kursperformance von 16% gehört die Deutsche Börse zu den Spitzenwerten und lässt die schlecht performende Finanzindustrie in DAX und MDAX weit hinter sich. Nicht einmal ein Versicherer wie die Munich Re kann mit dem Paradeunternehmen des Finanzplatzes da mithalten. Gemessen am Börsenkurs hat Weimer alles richtig gemacht, zumal der Börsenlenker durchblicken ließ, dass er auf der Bilanz-PK in dieser Woche (14.1.) mit exzellenten Zahlen werde aufwarten können. Schon per 30.9. waren diese ausgesprochen gut, was in einer Zeit mit großer Schwankungsanfälligkeit der Kurse, die entsprechende Umsätze nach sich zieht, nicht weiter verwundert. Jahrelanges Trommeln für den Finanzplatz hat sich gelohnt. Die Saat geht jetzt auf, aber nicht, weil sich Berlin besonders ins Zeug gelegt hätte. Einem halben Dutzend sehr löblicher Initiativen in der Region ist das zu verdanken, nicht zuletzt auch dem Standortmarketing „FrankfurtRheinMain“, der „Frankfurt Main Finance“ oder auch dem Zukunftsforum „Finanzplatz Frankfurt“, einer Ideenschmiede der CDU Hessen mit den beiden Vorsitzenden Christoph Brand und Wolfram Wrabetz. Wenn Bundesfinanzminister Olaf Scholz als Hauptredner beim Jahresempfang ausruft, er müsse eigentlich gar nicht mehr für den Finanzplatz werben, irrt er gewaltig. Viel zu lange hat Berlin den Finanzplatz ignoriert. Erst jüngst sind die Akteure dort aufgewacht. Die exportorientierte deutsche Wirtschaft ist bei ihren weltweiten Aktivitäten auf die Unterstützung von starken Kräften des Finanzplatzes angewiesen.
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