Öl – Alleingang der Saudis sorgt für neuen Zündstoff

Preise steigen weiter _ Die Ölpreis-Rally hält auch zu Beginn des neuen Jahres an. Seit nunmehr Anfang November geht es kontinuierlich nach oben, nachdem sich der Ölpreis zuvor von Juni bis Oktober seitlich bewegte. Am Freitag erreichte die Nordsee-Sorte Brent in der Spitze einen Wert von 55,40 US-Dollar je Barrel. Damit verteuerte sich der Rohstoff seit Jahresbeginn bereits über 7%, seit drei Monaten sogar über 30%. Es ist der höchste Stand seit zehn Monaten.
Den Grund für steigende Ölpreise sehen Experten in den verbesserten Industrieaktivitäten weltweit, nachdem Corona bis in den Spätsommer hinein noch für Störungen in der Produktion vieler Branchen sorgte. In den USA gehen die Lagerbestände zurück. Am Mittwoch hatte das Energieministerium einen kräftigen Rückgang der landesweiten Vorräte gemeldet.
Für Auftrieb sorgt auch eine etwas überraschende und nicht abgesprochene Entscheidung Saudi-Arabiens, die Ölförderung im Februar und März deutlich zu kürzen. Offenbar traut der Wüstenstaat der weltweiten Konjunkturerholung nicht. Auch wenn sich eine wirtschaftliche Erholung in der Corona-Krise abzeichne, sollten die Öl-Förderländer wachsam und vorsichtig bleiben, hatte der saudische Energieminister beim jüngsten Online-Treffen der Opec-Plus-Länder (Russland und neun weitere Staaten) gefordert. Saudi-Arabien sorgt sich um die noch immer weltweit hohen Lagerbestände und sieht das eigene Vorgehen als „Präventivmaßnahme“.
Unproblematisch ist der Alleingang aber nicht. Er könnte Zündstoff für einen neuen Öl-Preiskrieg sein. Zur Erinnerung: Im März waren die Ölpreise um mehr als 30% eingebrochen. Hintergrund war ein eskalierender Konflikt zwischen Saudi-Arabien und Russland über eine angestrebte Kürzung der Öl-Förderung (s. PLATOW v. 1.4.20).
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