Metro vor HV – Kretinsky und Altaktionäre versöhnen sich

Steinemann darf AR-Chef bleiben _ Der befürchtete Machtkampf zwischen dem dominierenden Großaktionär Daniel Kretinsky (40,6%) und den beiden Familien-Stiftungen Beisheim und Meridian (zusammen gut 23%) um die Vorherrschaft bei der Metro ist abgesagt. Wie aus der am Freitag publizierten Einladung zur virtuellen HV am 19.2. hervorgeht, haben sich der tschechische Kohle-Milliardär und die Stiftungen der Altaktionäre, die im Abwehrkampf gegen Kretinskys Übernahmepläne ihre Stimmrechte gebündelt hatten, auf eine gemeinsame Kandidaten-Liste für die drei zur Neuwahl anstehenden Aufsichtsratsmandate geeinigt.
Demnach gibt sich Kretinsky trotz seiner potenziellen HV-Mehrheit mit lediglich einem von ihm neu nominierten Kandidaten zufrieden. Bislang ist Kretinskys Investmentvehikel EP Global Commerce (EPGC) lediglich durch Marco Arcelli im Metro-AR vertreten. Neben Arcelli soll nun der tschechische Banker Roman Silha das Kretinsky-Lager verstärken. Silha ist seit Juli 2020 Leiter Mergers & Acquisitions bei EPGC. Für die Stiftungen, die zusammen ebenfalls einen Vertreter in den Aufsichtsrat entsenden dürfen, soll Stefan Tieben, Mitglied des Vorstands der Meridian Stiftung und des Stiftungsrats der von der Meridian Stiftung getragenen gemeinnützigen Stiftung Mercator Schweiz, in den AR einziehen. Zudem kandidiert der bisherige Oberaufseher Jürgen Steinemann erneut für das Kontrollgremium. Es wird erwartet, dass Steinemann auch als AR-Chef wiedergewählt wird.
Der Friedensschluss der wichtigsten Metro-Großaktionäre sollte auch die Kür eines neuen Vorstandschefs erheblich erleichtern. Ein echtes Management-Schwergewicht dürfte sich nur schwerlich zu einem Konzern locken lassen, dessen größte Anteilseigner in einen Machtkampf verstrickt sind. Die Suche nach einem Nachfolger für den zum Jahreswechsel freiwillig ausgeschiedenen Olaf Koch sollte denn auch spätestens nach der HV spürbar Fahrt aufnehmen. So lange wird der Düsseldorfer Lebensmittelgroßhändler interimistisch von CFO Christian Baier und COO Rafael Gasset geführt. Bei der Auswahl des künftigen Metro-Chefs werden dann auch die beiden von Kretinsky in den Metro-AR geschickten Vertreter ein gewichtiges Wort mitreden.
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