VW steht vor Vergleich mit US-Behörden über Abgasskandal

Es war sicher kein Zufall, dass ausgerechnet kurz vor Beginn der Detroit Motor Show das FBI zuschlug und in Miami einen VW-Manager verhaftete, der eine Schlüsselrolle in der Diesel-Affäre spielen soll. Ganz offensichtlich wollte das US-Justizministerium wenige Wochen vor dem Machtwechsel im Weißen Haus mit der Aktion noch einmal den Druck auf die Wolfsburger erhöhen, um noch vor der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Donald Trump eine Einigung mit VW über die noch ausstehende Strafzahlung zu erzwingen. Das scheint wohl auch gelungen zu sein. Denn angeblich will der VW-Aufsichtsrat bereits am Mittwoch (11.1.) über den Kompromiss entscheiden. Demnach soll VW rund 4 Mrd. Dollar Strafe zahlen.

Doch auch für die Wolfsburger ist der Abschluss der Verhandlungen mit dem US-Justizministerium ein wichtiger Schritt zur Beilegung der Abgasaffäre. VW ist zwar mittlerweile auch in Deutschland mit zahlreichen Aktionärs- und Verbraucherklagen konfrontiert, die größte Gefahr droht jedoch von Verfahren jenseits des Atlantiks. Denn in den USA sind die drohenden Strafzahlungen auf Grund des dortigen Rechtssystems stets deutlich höher als in Europa. Mit dem nun offensichtlich bevorstehenden US-Kompromiss erhält VW zudem die Möglichkeit, die Strafzahlung noch in der Bilanz für das vergangene Jahr zu verarbeiten.

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