Kramp-Karrenbauer obsiegt – CDU versöhnt sich mit Merkel

Erst in der Stichwahl setzte sich Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer mit 51,7% gegen Friedrich Merz mit 48,3% durch. Raus mit Applaus hieß es bereits im ersten Wahlgang für Jens Spahn, der aber mit 15,7% ein sehr achtbares Ergebnis erzielte. Damit dürfte sich Spahns Mut, den von Anfang an wenig aussichtsreichen Wahlkampf um den CDU-Vorsitz bis zum Schluss durchzufechten, für den noch jungen Gesundheitsminister durchaus gelohnt haben. Spätestens in der nächsten Bundesregierung winkt Spahn ein wichtiges Schlüsselministerium.

Minutenlange Standing Ovations spendeten die 1 001 Delegierten der sichtlich gerührten Kanzlerin Angela Merkel nach ihrer letzten Rede als CDU-Chefin. Merkel beschwor zum Abschied neben ihren Erfolgen als Parteivorsitzende eindringlich die Geschlossenheit der CDU. Es klang wie ein Arbeitsauftrag an ihre Nachfolgerin. Tatsächlich wartet auf Kramp-Karrenbauer eine gewaltige Integrationsaufgabe. Die Saarländerin muss nicht nur ihre unterlegenen Kontrahenten in die neue Parteiführung integrieren, sondern vor allem deren Lagern ausreichend Raum zur Entfaltung gewähren, um die Bindungskraft der CDU als Volkspartei über sämtliche Flügel hinweg zu stärken. Unter Merkel waren der Wirtschaftsflügel und die konservativen Parteikreise weitgehend abgemeldet. Das dürfte sich künftig ändern. Kramp-Karrenbauer weiß nur zu gut um die Bedeutung der Sichtbarkeit sämtlicher Flügel der CDU und deren wichtigster Repräsentanten.

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