Luftfahrt

Kranich – Neues Jahr, neues Glück

_ In Rom verdichten sich die Anzeichen, dass die verlustreiche Staatsairline ITA Airways der Lufthansa zufallen könnte. Nach einem dort seit dem 2.1. kursierenden Dekret des Finanzministeriums, strebt die neue Regierung von Premierministerin Giorgia Meloni jetzt doch eine „echte“ (Teil-)Privatisierung der einstigen Papst-Airline (Alitalia) an, in der die Italiener nicht mehr maßgeblich mitreden wollen. Selbst bei einer Minderheitsbeteiligung solle der Investor den vollen Durchgriff bzw. die volle Kontrolle über das Kerngeschäft haben, heißt es dazu aus Rom. Das war die Bedingung von Lufthansa-Chef Carsten Spohr, damit der deutsche Netzwerk-Carrier bei ITA erneut anbeißen würde, betonte der CEO selbst immer wieder.

Am großen Interesse des Kranichs an den Italienern besteht ungeachtet Spohrs sehr selbstbewussten Gebahrens, wonach ITA Lufthansa mehr brauche als umgekehrt, kein Zweifel. Der italienische Markt ist wichtig und bislang in Spohrs Liniennetz mit Tochter Air Dolomiti und den Flügen der Stammairline nicht so stark bedient, wie es sich Spohr wünscht. Auch deshalb ist der jetzige einer von diversen Versuchen des Kranich-Managements, in der Stiefel-Republik (vor allem im wirtschaftsstarken Norden) stärker Fuß zu fassen. Dass Meloni die von Vorgänger Mario Draghi eingefädelten Exklusivgespräche mit dem Bieter-Trio Certares/Air France-KLM/Delta stoppte, eröffnete Spohr die abermals günstige Position, auch ohne die Schweizer Reederei MSC, die inzwischen bei ITA abwinkt, als Favorit im Rom zu gelten.

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