Informationstechnik

IT-Sektor – Ewiges Mittelmaß

Der Bedarf an Speicherchips ist ungebrochen hoch
Der Bedarf an Speicherchips ist ungebrochen hoch © CCO

_ Der Markt für IT- und Kommunikationstechnik (ITK) soll 2023 nach Berechnungen des Bitkom zwar um 3,8% auf erstmals über 200 Mrd. Euro Umsatz wachsen, für Verbandspräsident Achim Berg ist das aber bei Weitem nicht genug. „Wir müssen deutlich über 5% Wachstum liegen, um im internationalen Innovationswettlauf aufzuholen“, sagte er im Pressegespräch zum Konjunkturausblick. China dürfte am stärksten wachsen (2023e: +6,7%), gefolgt von Indien (+5,7%), UK (+5,5%) und USA (+4,9%).

Zwar wurde Deutschland jüngst auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas als „Innovation Champion“ ausgezeichnet, davon lässt sich Berg jedoch nicht blenden. Gemessen an den Investitionen sei Deutschland kein Weltmarktführer, und „im hinteren Mittelfeld können wir nicht zufrieden sein“, mahnte er. Innerhalb der Segmente schrumpft der Markt für Unterhaltungselektronik (2023e: -7,3% auf 7,6 Mrd. Euro); bei Tele-kommunikation treibe der Netzausbau den Umsatz (+0,8% auf 69,5 Mrd. Euro). IT inkl. Services wächst indes überdurchschnittlich (+6,3% auf 126,4 Mrd. Euro) und innerhalb dessen Software am stärksten (+9,3%).

Insgesamt dürften dieses Jahr 45 000 Arbeitsplätze im ITK-Sektor hinzukommen, zuletzt lag das Niveau bei etwa 1,35 Mio. Beschäftigten. Für Fintechs speziell macht der Bitkom keine Angaben. Gerade junge Unternehmen (>5 Jahre seit Gründung) hatten dort zuletzt Schwierigkeiten, die bis zur Insolvenz reichten (Krypto-Startup Nuri, Altersvorsorge-App Vantik sowie just dieser Tage die GenZ-Neobank Ruuky). Etablierte Branchenriesen wie die Trade Republic, Scalable Capital und N26 scheinen den gesamtwirtschaftlichen Abschwung und schlechte Finanzierungskonditionen indes gut abzufedern. Scalable etwa meldete heute, die 1 Mio.-Euro-Marke bei den Sparplänen überschritten zu haben. Von einem größeren Stellenabbau sahen die drei Einhörner bislang ab. Die Polster aus den Mega-Finanzierungsrunden 2021 helfen dabei sicherlich, aber auch die sind irgendwann aufgebraucht – insbesondere, wenn, wie bei N26, auch mittelfristig keine Profitabilität in Sicht ist (s. PLATOW v. 23.12.22). ck

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