Kreditinstitute

Digitalbanken – Startschuss für Börsengänge ist gefallen

_ Kontoeröffnung ausschließlich online, Transaktionen über das Smartphone und eine sehr niedrige Gebührenstruktur – Digitalbanken treffen weltweit mit ihrem Geschäftsmodell den Nerv der jungen Generation. Wurde der Markt 2018 mit 18,6 Mrd. US-Dollar bewertet, sollen es 2027 stolze 578 Mrd. Dollar sein. Die Branche befindet sich im Wachstum und lechzt nach Geld, um es zu finanzieren. Waren es bisher meist Venture Capital-Geber, die für die nötige Liquidität sorgten, suchen viele Neobanker inzwischen den Weg an den Kapitalmarkt.

Experten waren sich sicher, dass 2021, das als Jahr der Neobanken ausgerufen wurde, einige große Player den Weg aufs Parkett finden würden. Letztlich war es mit der brasilianischen Nubank aber nur eine. Mit einem Doppellisting in São Paulo und New York sorgte sie jedoch für Aufsehen (s. a. PEM v. 6.1.). Auf einen Schlag war das Fintech mit einer Bewertung von 41 Mrd. Dollar wertvoller als Lateinamerikas bisheriger Spitzenreiter Itaú Unibanco. In diesem Jahr dürfte Chime, mit etwa 13 Mio. Kunden Marktführer in den USA, nachziehen. Der britischen Digitalbank Revolut (15 Mio. Kunden) traut die Unternehmensberatung Accenture ein Listing bis 2023 zu. Davon scheint der deutsche Wettbewerber N26 (7 Mio. Kunden) weit entfernt zu sein. Die Berliner stellen das US-Geschäft mangels Erfolg zum 11.1. ein. Zudem hat die BaFin dem rasanten Wachstum einen Riegel vorgeschoben, um Mängel im Risikomanagement zu beseitigen, und die Zahl der Neukunden auf monatlich 50 000 begrenzt.

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