Allianz – Corona bremst Bäte nicht
Konzernumbau geht weiter _ Die Corona-Pandemie hinterlässt im Zahlenwerk der Allianz überschaubare Spuren. Zwar dürfte es im Gesamtjahr den ersten operativen Gewinnrückgang seit über 10 Jahren geben. Am Markt wird mangels einer neuen Prognose aktuell mit gut 10 Mrd. Euro statt der ursprünglich von Konzernchef Oliver Bäte prognostizierten 11,5 Mrd. bis 12,5 Mrd. Euro gerechnet. Das ist nicht ganz unrealistisch, zumal Finanzchef Giulio Terzariol im Q3-Call bekannte, dass trotz Absage des bereits auf Eis gelegten 750 Mio. Euro-Aktienrückkaufs die Dividende für 2020 stabil bleiben dürfte.
Im Quartal kletterte der Überschuss dank guter Kapitalmarktergebnisse und trotz Restrukturierungsaufwendungen und Corona-Belastungen, die sich jetzt auf gerade mal 100 Mio. Euro summierten (insges. per 30.9. 1,3 Mrd. Euro), sogar auf 2,1 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis sank nur noch um 2,6% auf 2,9 Mrd. Euro. In den ersten neun Monaten beläuft sich das Minus noch auf -15% auf 7,8 Mrd. Euro, u.a. wegen Schäden aus Veranstaltungsabsagen oder geringerer Nachfrage nach Kfz-, Lebens- und Reiserücktrittsversicherungen. Auch streitet sich die Allianz noch mit rd. 140 Kunden vor Gericht über Leistungen aus der Betriebsschließungsversicherung, was bei Wettbewerbern, die um den Ruf ihrer Branche bangen, gar nicht gut ankommt. Kunden, die den neuen restriktiveren BSV-Versicherungsbedingungen nicht zustimmen, wird zum Jahresende gekündigt.
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