Freenet – Showdown um Sunrise-Kapitalerhöhung
Der Schweizer Mobilfunkkonzern Sunrise will den Kabelnetzbetreiber UPC Schweiz für 6,3 Mrd. Franken von Liberty Global übernehmen. Um die Transaktion zu finanzieren, plant Sunrise eine Kapitalerhöhung von bis zu 2,8 Mrd. Franken.
Am 23.10. stimmen die Aktionäre auf einer außerordentlichen Generalversammlung über die Kapitalspritze ab. Es wird ein äußerst enges Rennen erwartet. Denn ausgerechnet der größte Sunrise-Aktionär macht bereits seit Monaten massiv Front gegen die Kapitalerhöhung. Die geplante Transaktion sei „unausgewogen und nachteilig“ für alle Aktionäre, argumentiert der deutsche Mobilfunkprovider Freenet, der 24,5% an Sunrise hält. Tatsächlich dürfte Freenet-Chef Christoph Vilanek vor allem die drohende Verwässerung seines Anteils und der Dividende ein Dorn im Auge sein. Für das Geschäftsjahr 2018 bescherte Sunrise seinen Aktionären eine Ausschüttung von insgesamt 189 Mio. Franken. Fast ein Viertel davon floss in die Kasse von Freenet. Eine Beteiligung an der Sunrise-Kapitalerhöhung würde indes die Finanzkraft von Freenet arg strapazieren. Im Sommer 2018 stieg der Mobilfunkdienstleister für 277 Mio. Euro bei Ceconomy ein und sicherte sich einen Anteil von 9,1%. Seither ist der Aktienkurs der Media-Saturn-Mutter um mehr als 40% eingebrochen. Zudem schiebt Freenet Nettofinanzschulden von zuletzt 2,18 Mrd. Euro vor sich her.
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