Cyber-Kriminalität

Deep Fake News – „Zerreißprobe für die Demokratie“

Im Netz ist derzeit die Hölle los
Im Netz ist derzeit die Hölle los © CC0

Die Unterschiede zwischen Deutschland, dem übrigen Europa, Amerika und Asien könnten in der Digitalisierung kaum größer sein. Genau in der Reihenfolge stuft Marco Gercke, ein bei Regierungen angesehener Experte vom Cybercrime Research Institute, den digitalen Fortschritt dieser Regionen ein.

„Während China klar den Ton angibt, leben wir auf einem Kontinent, wo wenig Euphorie herrscht“, sagte Gercke in einem Gespräch auf der soeben gestarteten IT-Sicherheitsmesse it-sa in Nürnberg. Gercke verweist auf die lange Tradition marktferner deutscher Ingenieurskunst, während die USA und China das machen, was die Mehrheit verlangt. „Wenn der Markt etwas will, dann bekommt er das auch“, so Gercke.

Diese Herangehensweise der jeweiligen Kulturen schlage auch auf die Cyber-Sicherheit durch. Während Europa das Thema eher technisch betrachtet, fällt eCrime in den USA in den Bereich Risikomanagement. Hier nennt er etwa Cyber-Attacken in Verbindung mit Erpressungsgeldforderungen. Oftmals sei eine Zahlung des Erpressungsgeldes, das von den Versicherungen in den USA sogar gedeckt ist, lohnender als der hohe technische Aufwand für Prävention und eine Beseitigung des Schadens. Deutsche Unternehmen hätten hier, so Gercke, eine andere Sichtweise als Unternehmen aus den USA. Eine anschließende Strafverfolgung würde in der Regel ins Leere laufen, weiß Gercke, der wissenschaftlicher Berater von Interpol ist.

Und noch etwas macht Gercke besorgt: Die schnelle Verbreitung von Deep Fake News. Dahinter verbirgt sich eine Technik, mit der unter Zuhilfenahme Künstlicher Intelligenz täuschend echt wirkende Bilder oder Videos hergestellt werden, die aber gefälscht sind. Damit lässt sich das öffentliche Meinungsbild stark beeinflussen. So würden Deep Fake News zu einer „Zerreißprobe für die Demokratie“.

 

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