Lufthansa – Kranich muss mehr Federn lassen als erhofft
Stärkerer Abbau von Flotte und Jobs _ Dass Prognosen über operative Entwicklungen oder strategische Weichenstellungen in Zeiten einer beispiellosen Krise, wie sie die Corona-Pandemie zweifelsfrei ist, kaum belastbare Momentaufnahmen sind, daran hat man sich gewöhnt. Nun muss offenbar auch Lufthansa ihre strategischen Krisenmaßnahmen neu kalkulieren. Trotz Milliardenhilfe, so sickert es aus Konzernkreisen durch, wird von dem Luftfahrtriesen nach der Neuaufstellung wohl deutlich weniger übrigbleiben als CEO Carsten Spohr ursprünglich geplant hatte.
Auf Sardinien spielen Spohr und sein Vorstandsteam zurzeit verschiedene Sparszenarien durch. Sowohl eine stärkere Flottenreduktion von mehr als den geplanten 100 Fliegern, als auch ein größerer Stellenabbau von insgesamt 30%, also 40 000 der rd. 138 000 Lufthanseaten, sollen im Raum stehen. Aus der Frankfurter Zentrale heißt es, dass es bei dem stets genannten Personalüberhang von 22 000 Vollzeitstellen bleibe. Dass hier noch mal nachkorrigiert wird, ist jedoch nicht unwahrscheinlich. Denn auch die einstige Vereinbarung mit der Flugbegleitergewerkschaft Ufo, keine betriebsbedingten Kündigungen auszusprechen, ist ein Beispiel für besagte kaum belastbare Momentaufnahme – im August ruderte Spohr zurück und schließt Kündigungen nun nicht mehr aus.
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