Gold – Rally des sicheren Hafens
Quo vadis _ Zunehmend schürt der Ukraine-Krieg bei Anlegern Ängste vor einem Erstarken der bereits hohen Inflation sowie einer tiefgreifenden Rezession der Weltwirtschaft. Die nötige Sicherheit strahlt Gold aus. Aufgrund seiner historischen Beständigkeit in Krisenzeiten gilt es als der Inflationsschutz schlechthin. Seit Jahresstart schoss der Preis für das Edelmetall bereits um rd. 10% auf über 2 000 US-Dollar je Feinunze nach oben.
Das Allzeithoch zu Beginn der Corona-Krise bei 2 063 Dollar rückt damit immer näher. In Europa wurde mit 1 860 Euro der Rekordwert bereits erreicht – getrieben vom schwachen Euro. Kein Wunder: Mit Russland befindet sich der weltweit drittgrößte Goldförderer (2021: 300 t) im Fadenkreuz des Westens.
Wie uns Xetra Gold-Geschäftsführer Steffen Orben im Gespräch verrät, laufe das Geschäft beim Frankfurter Wertpapierhändler aber aktuell eher ruhig. Ein extremer Run aufs gelbe Metall sei trotz Ukraine-Krieg nicht festzustellen. Reger Andrang herrscht allerdings auf dem Parkett. Die verbrieften Index-Zertifikate von Xetra verteuerten sich binnen eines Monats um rd. 20% auf fast 60 Euro. Wie wir hören, stockte Xetra Gold im März seine Bestände nochmals leicht um 10% auf über 240 t auf. Damit ist fast sechs Mal so viel Gold eingelagert wie 2014 und der Annexion der Krim. Die hohe Nachfrage nach globalen Gold-ETFs wird auch durch Zahlen des World Gold Councils gestützt: Europäische Fonds verbuchten im Februar Zuflüsse von 21,4 t – plus 1,4%.
Gegenwind für den Goldpreis könnte indes aus den Gefilden der Notenbanken kommen. Zwar legte das negativ zum US-Dollar korrelierende Edelmetall in Jahren hoher US-Inflation (>3%) durchschnittlich um 14% pro Jahr zu. Doch sollte die Fed den Leitzins stärker erhöhen als erwartet, droht Gold eine Belastungsprobe.
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