Monte dei Paschi – Sanierungsexperte soll‘s richten
Skandalbank in der Gewinnzone _ Zur Verwaltungsratssitzung am Montag (7.2.) hatte sie geschlagen, die Stunde der Wahrheit für Guido Bastianini: Ohne den im Herbst geplatzten Deal mit Unicredit muss der erst 2020 zur weltweit ältesten Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS) gewechselte CEO vorzeitig seinen Hut nehmen.
Vor allem die EU verlangte den Kopf Bastianinis als Bedingung für die Verlängerung der bereits 2021 abgelaufenen Frist zur Privatisierung des Instituts um bis zu 18 Monate. Als ein Grund gilt die nach wie vor hohe Aufwandsquote von 70,7%, die die Brüsseler Zielvorgabe von 61 (2021: 51)% klar verfehlt: Bei Italiens viertgrößtem Geldhaus arbeiten rd. 7 000 Mitarbeiter zu viel. Doch vor allem wirkt der verpatzte Privatisierungsversuch nach. Ironie des Schicksals: Die zu 64% staatliche Bank legt ihre Geschicke ausgerechnet in die Hände von Luigi Lovaglio, ehemals u. a. Unicredit. Lovaglio soll noch dieses Jahr eine Kapitalerhöhung von rd. 2,5 Mrd. Euro durchboxen und einen neuen Käufer finden. Auf der Liste stehen neben den italienischen BPER und BPM auch die französischen Crédit Agricole und BNP Paribas (s. S. 4).
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