Joe Kaesers letzter Husarenritt
Mit dem Spin-off der Energieerzeugung und -verteilung, mit der Siemens groß geworden ist, hört Siemens wie man es seit 172 Jahren kennt, 2020 auf zu existieren. Michael Sen, designierter CEO von Siemens Energy, betont am Rande der Siemens Bilanz-PK, dass es kein Zurück gibt. Die inkl. Siemens Gamesa auf 32 Mrd. Euro Umsatz kommende Siemens Energy geht auf jeden Fall an die Börse, unabhängig vom Umfeld.
Der Zeitplan ist knapp. Weder die Banken sind bisher mandatiert, noch steht die Börsenstory. Bei einer mageren EBITA-Marge von unter 5% in 2018/19 und einem schwierigen Umfeld u. a. bei Großturbinen braucht es Fantasie. Möglich, dass sich Siemens Energy auf dem Parkett dennoch gut schlägt. Der Vergleich mit direkten Wettbewerbern wird schmeichelhafter ausfallen als mit den Siemens-internen Konkurrenten Digital Industries (Marge: 17,9%), der bereits börsennotierten Healthineers (17%) oder der dank guter Performance bis auf weiteres im Rest-Konzern verbleibenden Mobility (11%). Siemens-Chef Joe Kaeser, der wahrscheinlich eher früher als später die Bühne räumen wird (Vertrag bis 2021), beweist mit der Aufspaltung Mut. Der Rest-Konzern Siemens Industry verliert ein Drittel seiner Erlöse. Mitarbeiter und Politik haben Fragen.
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