Banken

Vontobel gibt sich vor Scheidts Abschied demonstrativ gelassen

_ Am Montag (11.10.) wird Herbert Scheidt 70 Jahre alt. Im April hört er als VR-Präsident bei Vontobel auf. Der ehemalige Deutschbanker Scheidt hat im September bereits die Präsidentschaft der Schweizerischen Bankiervereinigung an Marcel Rohner von der UBP abgegeben, wo er personell und strukturell zwar viele Reformen angestoßen hat, aber auch den Austritt der großen Raiffeisen-Gruppe Anfang des Jahres nicht verhindern konnte. Vontobel hat er in zehn Jahren an der VR-Spitze und zuvor neun Jahren als CEO noch stärker geprägt.

Ein Meilenstein war u. a. das nach dem Tod von Übervater Hans Vontobel 2016 gezimmerte Aktionärsabkommen mit einem noch stärkeren Bekenntnis der Familie (Anteil gut 50%) als zuvor. Gerade noch rechtzeitig vor der anstehenden Zäsur hat Vontobel, nach dem teilweise holprigen Strategiewechsel 2018/19 (Kauf von Notenstein, Ausstieg aus Kapitalmarktgeschäft) und einem noch von Restrukturierungen geprägten 2020er Ergebnis in diesem Jahr wieder in die Spur zurück gefunden. Die H1-Zahlen lagen teilweise weit über den Erwartungen, nicht nur bei den Gewinnen aus strukturierten Produkten, sondern auch beim Nettoneugeld (+6%). Das Q3 soll ähnlich erfreulich ausgefallen sein, u. a. wegen steigender Fee-Einkommen auf im H1 eingesammelte und erst jetzt investierte Gelder. Hochrechnen lässt sich das erste Halbjahr (Gewinn 780 Mio. CHF) indes nicht, da das Q4 im Wealth Management traditionell schwächer ausfällt.

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