Wirtschaft und SPD – Kann das gutgehen?
Nach 16 Jahren Unions-Herrschaft unter Helmut Kohl konnte dieser von der Macht nicht lassen und verlor 1998 gegen Gerhard Schröder, der auf dem Höhepunkt seiner Kanzlerschaft gerne als „Genosse der Bosse“ oder auch „Autokanzler“ tituliert wurde. Schröder konnte nicht nur gut mit der Wirtschaft, sondern setzte mit seiner „Agenda 2010“ Sozialreformen durch, an die sich Kohl und die CDU/CSU nicht herangetraut hätten, die aber erst die Grundlage schufen für den deutschen Wirtschaftserfolg in der Ära von Angela Merkel.
Kohl übergab seinem Nachfolger ein keineswegs bestelltes Haus. Deutschland galt zum Ende seiner Amtszeit als „kranker Mann Europas“. Was leicht vergessen wird: Der wirtschaftsfreundliche Reformer Schröder regierte zusammen mit den Grünen. Das ging immerhin sieben Jahre gut und wäre sogar um ein Haar noch länger gut gegangen, hätte das „Wahlkampftier“ Schröder bei den vorgezogenen Wahlen 2005 nach einer beachtlichen Aufholjagd nicht hauchdünn (zum Gleichstand mit der Union fehlte gerade mal 1 Prozentpunkt) gegen Merkel verloren. Hinzukommt, das die deutsche Wirtschaft mit Merkel und ihrem zuständigen Minister Peter Altmaier eigentlich nie Frieden geschlossen hat. Beide galten nicht nur als zu durchsetzungsschwach gegenüber dem Koalitionspartner. Angesichts eines überbordenden und nicht effizient eingesetzten Sozialbudgets kamen Investitionen in Infrastruktur und Digitalisierung sowie Forschung und Bildung permanent zu kurz.
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