Taiwan – Der Stich ins Wespennest
Fahrlässiges Kalkül? _ Ausgerechnet die drittmächtigste US-Demokratin Nancy Pelosi brach mit ihrem Husarenritt nach Taiwan mit der jahrzehntelangen China-Politik der USA. Jetzt stehen sie und ihre Familie auf einer Sanktionsliste Pekings. Der Besuch habe die Maxime der „Ein-China-Doktrin“ lt. Hua Chunying, Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, „schwer mit Füßen getreten“. Gleichzeitig sollen Dialoge über Klima, Militär und Verbrechensbekämpfung mit den USA auf Eis gelegt werden.
Das bis Sonntag andauernde und bisher größte Militärmanöver Chinas dient dem Ziel einer See- und Luftblockade, soll die Ansprüche auf den Inselstaat von der Größe Baden-Württembergs untermauern und „separatistische Bestrebungen“ niederschlagen. Doch das Säbelrasseln birgt Gefahren: So landeten zum ersten Mal auch fünf Raketen in Japans Ausschließlicher Wirtschaftszone (AWZ). Zwar gaben sich die Japaner diplomatisch, verurteilten die Aktion und entsandten ihren Botschafter – wie auch die übrigen G7. Doch nur eine falsche Handlung könnte das Fass zum Überlaufen bringen. So auch, wenn der Deutsche Bundestag vom 22. bis 30.10. den Menschenrechtsausschuss auf einen Ausflug u. a. nach Taiwan schickt.
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