Deutsche Bahn – Chaos mit Ansage
Deutsche Bahn – Chaos mit Ansage
Politik muss eingreifen _ Hinter der Deutschen Bahn liegt ein hartes Wochenende. Das Regionalbahn-Unglück bei Garmisch-Partenkirchen von Freitagmittag mit fünf Toten steckte Bahn-Chef Richard Lutz und Verkehrsminister Volker Wissing noch in den Knochen, da überrollte sie das nächste Unheil in Form des 9-Euro-Ticket-Chaos zu Pfingsten. Während das erste Ereignis noch der Aufklärung bedarf – viel spricht für einen technischen Defekt, die Staatsanwaltschaft München II ermittelt gegen drei Bahn-Mitarbeiter wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung – ist der Ursprung des zweiten eindeutig schlechtes Management und zu wenig Vorbereitung.
Dass es durch den Zusammenfall des von erhöhtem Reiseaufkommen geprägten Feiertagswochenendes mit der Einführung des 9-Euro-Tickets zum 1.6. noch größeren Andrang geben würde, war klar. Trotz Zusatz-Kapazitäten (täglich über 60 000 Sitze und mehr als 50 Züge extra) und lt. Bahn insgesamt „geregeltem“ Ablauf kam es über Pfingsten zu 400 überfüllten Bahnen und rd. 700 Problem-Meldungen von Reisenden pro Tag. Diese Bilanz überrascht bei den Missständen im Staatskonzern nicht. Gnädige Beobachter mögen Bahn-Lenker Lutz zugutehalten, dass die Ampel ihren Anteil an Chaos trägt. Hat sie doch das tückische 9-Euro-Ticket ins Leben gerufen, um Bürger von den hohen Energiepreisen zu entlasten, und mit der Umsetzung dann getrödelt.
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