BaFin-Chef Hufeld – Die Trommeln der Lobbyisten
Seit dem Inkrafttreten der europäischen Finanzmarktrichtlinie MiFID II läuft die Bankenlobby Sturm gegen die verschärften Regeln für die Anlageberatung. Die von MiFID II geforderte Aufzeichnung von telefonischen Beratungsgesprächen und die Aushändigung umfangreicher Prospektmaterialien zu den Anlageprodukten seien viel zu bürokratisch und würden Kunden vom Wertpapierkauf abschrecken, klagen die ohnehin mit Ertragsproblemen kämpfenden Banken.
Brüssel hat zwar nach einer Eingewöhnungsphase von zwei Jahren eine Überprüfung der MiFID II-Regeln in Aussicht gestellt, doch bis dieser Prozess zu spürbaren Erleichterungen für die Institute führt, dürfte es noch geraume Zeit dauern. Die Bankenverbände machen deshalb vermehrt Druck auf die Bundesregierung und die BaFin, die vorhandenen nationalen Spielräume bei der Umsetzung der Finanzmarktrichtlinie stärker zu nutzen. Je näher der Überprüfungstermin heranrückt, „desto lauter trommeln die Lobbyisten“, stellte BaFin-Präsident Felix Hufeld auf seiner Jahres-PK in Frankfurt fest. Doch allzu viel Hoffnung auf substanzielle Erleichterungen bei der Regulierung machte Hufeld den Banken nicht.
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