Ukraine Konflikt

Ukraine – NATO setzt jetzt auf Niederlage Putins

Das schreckliche Massaker von Butscha, das offensichtlich nur die Spitze der von den abziehenden russischen Truppen planmäßig verübten Grausamkeiten an der ukrainischen Zivilbevölkerung ist, könnte zum entscheidenden Wendepunkt im Ukraine-Krieg werden. Russland darf diesen Krieg nicht gewinnen, gab Kanzler Olaf Scholz als neue Marschroute der NATO aus und kündigte weitere Waffenlieferungen an die Ukraine an.

Was dieser Kurswechsel bedeutet, war beim NATO-Außenministertreffen in Brüssel, an dem auch der ukrainische Chefdiplomat Dmytro Kuleba teilnahm, zu erkennen. Die Bündnisstaaten wollen der Ukraine nicht mehr nur sogenannte Defensivwaffen wie Panzerfäuste und Luftabwehrraketen liefern, sondern auch schweres Kriegsgerät wie Panzer. Damit soll das ukrainische Militär in die Lage versetzt werden, die demoralisierten russischen Invasionstruppen aus den besetzten Gebieten zurück nach Russland zu drängen. Bei der NATO hat sich offensichtlich die Erkenntnis durchgesetzt, dass es keinen Zweck hat, mit einem vertragsbrüchigen Kriegsverbrecher und notorischen Lügner wie Wladimir Putin einen Friedensvertrag auszuhandeln, an den sich der Kreml-Herrscher ohnehin nicht halten wird und der es ihm erlaubt, den Ukraine-Konflikt weiter am Köcheln zu halten. Putins Politik der verbrannten Erde hat schließlich gezeigt, dass es mit ihm keinen Frieden geben wird. Der Krieg dürfte also noch lange dauern. Eine nicht mehr zu leugnende Niederlage Russlands in der Ukraine ist wohl auch die einzige Option, um Putins bislang treu ergebene Minister, Generäle und Geheimdienste zumindest in Teilen zu einem Sturz des Kreml-Chefs zu ermutigen. Noch vor zwei Wochen hatte die NATO aus Furcht vor einem Übergreifen des Ukraine-Kriegs auf das Bündnisgebiet die Lieferung schwerer Angriffswaffen an die Ukraine abgelehnt. Diese Hemmungen sind nun gefallen. Dazu hat auch die erstaunliche militärische Unfähigkeit der russischen Invasionstruppen bei ihrem schon früh ins Stocken geratenen Vormarsch beigetragen. Die empfindlich geschwächte und demoralisierte russische Armee ist zu einem Angriff auf das NATO-Territorium nicht mehr in der Lage, so das Kalkül in Brüssel.

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