ProSiebenSat. 1 – AR in der Kritik

ProSiebenSat. 1 hat 2018 bei den Zahlen nicht geglänzt (Umsatz: -2% auf 4 Mrd., adjusted EBITDA: -4% auf 1 Mrd. Euro). Der Absturz der Aktie, die seit dem Start von Konzernchef Max Conze im Juni 40% eingebüßt hat, erscheint vor dem Hintergrund aber übertrieben. Zwar wird für 2019 auf Grund von Investitionen in Digitalisierung und mehr lokale Inhalte ein weiterer Ergebnisrückgang auf 960 Mio. Euro avisiert. 2020 soll es bei Umsatz und Ergebnis, so Conze auf unsere Frage auf der Bilanz-PK, aber schon wieder aufwärts gehen.

Nicht zu vergessen: ProSiebenSat. 1 kam auch 2018 auf 25% Marge (Ziel 2019: 22 bis 25%). Der Grund für das Kursdebakel ist denn auch eher die Außenwirkung, die unter Gewinnwarnungen und einer Führungskrise gelitten hat. Vier von fünf Alt-Vorständen haben nach Antritt von Conze, dessen Führungsstil nicht überall ankommt, ihren Abschied verkündet. In der Pflicht wäre hier allerdings der AR unter Leitung von Ex-SAP-CFO Werner Brandt. Die interne Kritik an den Aufsehern, deren Mandate mit der HV am 12.6. auslaufen, ist deutlich vernehmbar. Einen Großaktionär, der Aufseher austauschen könnte, gibt es aber nicht. Und auch Aktivisten haben ProSiebenSat. 1 noch nicht wiederentdeckt.

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