Condor lässt Lufthansa nicht vom Haken
Streit wegen Kündigung erreicht Brüssel _ Als strategisches Foul sieht Condor den Schritt von Lufthansa, nach Jahrzehnten der treuen Partnerschaft nun zum Juni das Zubringer-Abkommen aufzukündigen, das nahtloses Umsteigen komfortabel mit nur einem Ticket sowie durchgechecktem Gepäck gewährleistet (s. a PLATOW v. 7.12.2020).
Condor-Chef Ralf Teckentrup hatte angekündigt, juristische Optionen zu erwägen, wertet er doch den Bruch der Kooperation als Versuch des Kranichs, zugunsten einer eigenen Monopolstellung einen anderen Wettbewerber aus dem Markt zu drängen. Vor dem Hintergrund, dass Lufthansa nur dank der 9 Mrd. Euro schweren Staatshilfe noch fliegen kann, sei dies eine unzulässige Verdrängungsstrategie, so Condor. Neben einem bereits angestrengten Wettbewerbsverfahren beim Bundeskartellamt soll Condor daher nun auch eine Beschwerde bei der EU-Kommission ausloten, um die Auflagen der Staatshilfe nochmals unter die Lupe nehmen zu lassen. Hier gibt es offenbar Interpretationsspielraum, inwiefern Verdrängungsstrategien und aggressives Marktverhalten zulässig sind.
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