VW – Wie fest sitzt Audi-Chef Duesmann noch im Sattel?
AR berät über neue Software-Strategie _ Erfahrungsgemäß funktioniert es nur selten, dass sich interne Rivalen um den Chefposten nach der Entscheidung wieder zu einer gedeihlichen Zusammenarbeit zusammenraufen. Meist räumt der unterlegene Kandidat spätestens nach einer gewissen Schamfrist mehr oder weniger freiwillig das Feld. So überrascht es auch nicht, dass sich zuletzt die Spekulationen über einen bevorstehenden Umbau des Audi-Vorstands häufen, auch wenn Markus Duesmann vehement bestreitet, Ambitionen auf die Nachfolge des im Herbst geschassten VW-Lenkers Herbert Diess gehegt zu haben. Gehört es doch zum Selbstverständnis eines amtierenden Audi-Chefs, auch für die höchsten Weihen im Wolfsburger Multi-Marken-Reich geeignet zu sein.
Tatsächlich gilt das Verhältnis zwischen Duesmann und dem neuen VW-Vorsteher Oliver Blume, der gerade die Hinterlassenschaft seines Vorgängers Diess mit Verve aufräumt, als angespannt. Am 15.12., einen Tag vor der außerordentlichen Hauptversammlung, die über die Ausschüttung einer Sonder-Dividende aus dem Erlös des Porsche-Börsengangs entscheiden soll, will der VW-Aufsichtsrat auch über Blumes neue Software-Strategie beraten. Dabei will Blume nicht nur die aktuelle Software-Version der IT-Problemtochter Cariad für einen längeren Einsatz auffrischen, sondern auch Audi die Entwicklung des prestigeträchtigen Projekts eines autonom fahrenden Fahrzeugs entziehen. Duesmann und Blume sollen deshalb schwer aneinander geraten sein. Gilt der „Landjet“, der ursprünglich 2024 startklar sein sollte, doch als Duesmanns Vorzeigeprojekt, das jedoch nicht recht in die Pötte kommt. Nach Blumes Plänen soll nun statt Audi die Konzernschwester VW Nutzfahrzeuge die Vorreiterrolle beim autonomen Fahren übernehmen.
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