Vonovia – Größe lohnt sich
Doch die Schuldenlast drückt schwer _ Immerhin mit dem Leerstand hat Vonovia keine Sorgen. Der Anteil unvermieteter Wohnungen, erklärte CEO Rolf Buch auf der Q3-PK am Freitag (4.11.), sei mit 2,1% so niedrig wie noch nie. Die Aussichten auf kräftig steigende Mieteinnahmen sind also alles andere als schlecht, auch wenn der größte deutsche Vermieter politisch sicher exponierter ist als viele kleinere Konkurrenten. Doch trotz starker Nachfrage sahen die Zeiten schon mal rosiger aus für den größten deutschen Wohnungskonzern. Denn während immer neue Modernisierungsmaßnahmen gefordert werden und die Baupreise weiter steigen, funktioniert das Erfolgsmodell nicht mehr, mit dem Vonovia – und die Branche insgesamt – viele Jahre lang gut gefahren ist: Wachstum auf Kredit.
Obwohl schon leicht gesunken, lag der Verschuldungsgrad (Loan to Value) am Ende des 3. Quartals immer noch bei 43,4%. Darum stellt Buch nun, wie schon vor einer Weile angekündigt, einige größere Portfolios ins Schaufenster, die nicht zum Kerngeschäft gehören, u.a. Einfamilienhäuser, Wohnungen in Schweden und Pflegeimmobilien aus Deutsche Wohnen-Beständen. 13 Mrd. Euro sollen die Verkäufe bringen, ungefähr die Summe, die Vonovia in den kommenden Jahren an Krediten und Anleihen zurückzahlen muss. Ob diese Einnahmen im sich stetig weiter eintrübenden Marktumfeld auch tatsächlich realisierbar sind, vermag freilich auch Buch nicht zu sagen.
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