VW, Daimler, BMW – Heilsamer Schock
Corona hat bewirkt, was nicht einmal Elon Musk mit Tesla gelungen ist. Die von allen gehätschelte und so träge gewordene deutsche Autoindustrie ist aufgewacht. Das zeigt auch ein überaus offenes und selbstkritisches Interview, das VW-Chef Herbert Diess vor einer knappen Woche der „FAZ“ gab.
Obwohl zuvor draußen der Eindruck entstanden war, dass Diess, der von BMW, wo er anderes gewohnt war, zu VW kam, seinen energischen Reformstil nicht werde fortsetzen können, bleibt es nun sein Anspruch, Wolfsburg weiterhin „schneller und stärker zu reformieren“. In Diess‘ Augen ist dieser Eifer kein Selbstzweck. Die Verhältnisse auf dem Automarkt, erst recht durch Corona, lassen ihm keine andere Wahl. Der große Unterschied: Als Pragmatiker will Diess diese Schlacht nicht gegen, sondern mit Bernd Osterloh, mächtiger Vorsitzer des Konzernbetriebsrats, gewinnen. Der Kampf wird schwer. Der deutsche Automarkt liegt am Boden. Über das Gesamtjahr sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller jüngst, dass bei den Neuzulassungen mit einem Minus gegenüber 2019 von 23% zu rechnen sei. Diese Schwäche auf dem Heimatmarkt wurde zumindest in den ersten 6 Monaten noch nicht von dem inzwischen stark anziehenden asiatischen Markt abgefedert, sondern schlug ungebremst durch.
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