E-World – Energiekonzerne geben sich vorbildlich
Am Thema Nachhaltigkeit kommt die Energiewirtschaft nicht vorbei. Wie sich die Geschäftsführer der Branchengrößen die grüne Energieversorgung vorstellen, steht daher auch im Mittelpunkt der diesjährigen E-World. Dass die Fachmesse des europäischen Energiesektors (rd. 750 Aussteller aus 26 Nationen) in Essen, Heimat der deutschen Stromkolosse E.ON und RWE, kommende Woche (11. bis 13.2.) dazu konkrete Antworten liefert, ist jedoch fraglich.
Am Schwerpunktthema „Smart City and Climate Solutions“ aus dem Vorjahr rüttelt die Strom-Community 2020 schon mal nicht. Innovation sieht anders aus. Entsprechend groß sind die Erwartungen an die prominenten Unternehmensvertreter, die offen über ihre weiteren Nachhaltigkeitsschritte sprechen wollen.
Den Anfang macht RWE-Finanzchef Markus Krebber. Im Rahmen des traditionellen Führungstreffens am Messevortag wird er sich dabei gestärkt durch den vollzogenen Asset-Swap mit Lokalrivale E.ON und der in Berlin ausgehandelten Entschädigungssumme von 2,6 Mrd. Euro für das finale Kappen der schmutzigen Kohle-Meiler als grünes Leuchtbild der Branche in Szene zu setzen wissen. Nach der Läuterung kommt der saubere Neustart, ganz dem Credo der neuen RWE. Mit Top-Entscheidern aus Energie, Industrie und Politik wird Krebber also über eine planbare Energiewende diskutieren und hier vor allem die klimafreundliche Gestaltung von Städten bewerben, die als größte CO2-Emitteure und zugleich Quellen innovativer Klimaschutzideen beim Klimawandel eine zentrale Doppelrolle einnehmen.
Über die Herausforderungen, ein grüner Energielieferant zu werden, sprechen tags darauf dann E.ON-Chef Johannes Teyssen und Vattenfall-Lenker Magnus Hall u. a. mit Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energie. Gerade Teyssens Einblicke werden hier mit Spannung erwartet, muss er nach dem Ausstieg aus der Produktion doch aufzeigen, wie er Stromnetze und -vertrieb mit Hilfe digitaler Transformation nachhaltiger machen will.
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