Luftfahrt – Spagat zwischen Verlust und Investition in Milliardenhöhe

_ Dass die erste Jahrestagung des Weltluftfahrtverbands IATA seit dem Ausbruch der Corona-Krise kein angenehmes Stelldichein werden würde, war klar. Die Branche steht vor immensen Herausforderungen. Nicht alle sind auf die Pandemie zurückzuführen, doch stehen sie im Schatten der Corona-Krise, die dem Sektor insgesamt (2020 bis 2022) 200 Mrd. US-Dollar Verlust einbrocken wird. Denn auch 2022, so prognostiziert IATA-Chef und CEO von British Airways-Mutter IAG, Willie Walsh, werde die globale Luftfahrt einen Nettoverlust von 11,6 Mrd. Dollar einfliegen und für dieses Jahr muss die IATA die Prognose von 47,7 Mrd. auf 51,8 Mrd. Dollar erhöhen.

Dennoch, angesichts der 137,7 Mrd. Dollar aus dem Kernkrisenjahr 2020, wertet die Branche die Entwicklung als Erfolg. Die Richtung stimmt und die großen Airlines sind sich der Rückkehr zu alter Wachstumsstärke sicher. Und hier steht die Branche vor der nächsten Aufgabe. Weichen für eine klimafreundliche Transformation müssen heute gestellt werden und das nicht zu knapp, will die Luftfahrt den Balanceakt zwischen dem Wachstum auf 5,6 Mrd. (4,5 Mrd. in 2019) Fluggäste bis 2030, sogar 10 Mrd. bis 2050, und der nun ausgerufenen CO2-Neutralität bis ebenfalls 2050 meistern. Bisher stand das wenig ehrgeizige Ziel, die Emissionen bis 2050 nur zu halbieren (verglichen mit 2005). Nachhaltiger Treibstoff ist (noch) das Mittel der Wahl, wenngleich damit stand heute keine großen Schritte gegangen werden können, wie der Realitätscheck von Lufthansa-Chef Carsten Spohr zeigt.

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