Geldpolitik

Nagel hadert mit neuem EZB-Instrument

Joachim Nagel – Präsident der Deutschen Bundesbank
Joachim Nagel – Präsident der Deutschen Bundesbank © Frank Rumpenhorst

_ Klartext ist üblicherweise nicht die bevorzugte Sprache der Notenbanker. Umso erfrischender ist es deshalb, dass Bundesbank-Präsident Joachim Nagel gerne mal kein Blatt vor den Mund nimmt.

In seinem Video-Statement auf dem „Euro Finance Summit“ forderte Nagel ein „entschlossenes geldpolitisches Handeln“, um eine Entankerung der Inflationserwartungen zu verhindern. Je zögerlicher die Geldpolitik jetzt handelt, desto mehr laufe sie Gefahr, später umso abrupter und stärker straffen zu müssen. Sollte sich der mittelfristige Inflationsausblick nicht bessern, hält Nagel einen größeren Zinsschritt für „ganz klar“ angemessen. Hart ins Gericht ging der Bundesbank-Chef auch mit den Inflationsprojektionen der EZB, die den tatsächlichen Preisauftrieb „mehrfach unterschätzt“ hätten. Mit einem allmählichen Abflauen der Inflation rechnet Nagel erst im nächsten Jahr.

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