Merkel lässt Autokönige warten
Entscheidung über Kaufanreize nicht vor Juni _ Dass die Bundesregierung die deutsche Autoindustrie in der tiefen Corona-Krise nicht hängen lässt, war zu erwarten. Auch wenn sich die Kanzlerin im Vorfeld des „Autogipfels“ kaum für eine Neuauflage der nach der Finanzkrise 2008/09 wirksamen Abwrackprämie erwärmen konnte und die politischen Fürsprecher aus den großen Auto-Bundesländern gerne in die Schranken verwiesen hätte. Ein Autoland kann seine Schlüsselindustrie trotz herber Kritik an Dividendenzahlungen, mit denen die Autokonzerne auch in der Pandemie noch freizügig sind, nicht im Stich lassen.
Zu wichtig sei die Branche für Wertschöpfung und Beschäftigung, begründete Angela Merkel am Dienstag nach der Telefonschalte mit den Autochefs von VW, Daimler und BMW, VDA-Präsidentin Hildegard Müller, IG Metall-Vorsteher Jörg Hofmann und ihren zentralen Kabinettsmitgliedern das weitere Vorgehen. Anstatt den Bittstellern allerdings gleich die mit Steuergeldern finanzierte „Neustartprämie“ zu kredenzen, lässt Merkel erst mal eine Arbeitsgruppe intensiv über konjunkturbelebende Maßnahmen beraten, teilte Regierungssprecher Steffen Seifert nach dem Gipfel-Telefonat mit.
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