MLP – Nächstes Gewinnlevel im Blick
Der Finanzdienstleister MLP geht in die Offensive. Nachdem das Management das Unternehmen in den vergangenen Jahren u. a. auch durch Zukäufe strategisch auf eine höhere Stufe gebracht hat, will Konzernlenker Uwe Schroeder-Wildberg die Gesellschaft im nächsten Schritt auch beim Ergebnis auf das nächste Level hieven.
Ob die Vorbereitungen der vergangenen Jahre für das jetzt neu ausgerufene Ergebnisziel ausgereicht haben, wird sich spätestens Ende 2022 zeigen. Denn bis dahin will der MLP-Chef das EBIT in einen Korridor von 75 Mio. bis 85 Mio. Euro bringen. Zum Vergleich: Im vergangenen Gj. erzielte MLP ein Ergebnis von 47,1 (2018: 46,4) Mio. Euro. Diese Nachricht haben auch Investoren äußerst positiv aufgenommen. Die Aktie schoss am Donnerstag zu Börsenbeginn um gut 9% auf 5,56 Euro nach oben, ehe der Aktienkurs am Nachmittag wieder auf 5,20 Euro abrutschte. Infolge der jüngsten Kursabstürze an den weltweiten Aktienmärkten (Stichwort Coronavirus) wirkt der aktuelle EBIT-Ausblick des MLP-Managements geradezu wie Balsam auf das ebenfalls gebeutelte Papier des Unternehmens. Finanzvorstand Reinhard Loose prognostiziert einen leichten EBIT-Anstieg für das laufende Gj. und deutliche Zuwächse in den beiden Folgejahren.
Die MLP-Gruppe ist 2019 in allen Geschäftsfeldern gewachsen. Die Gesamterlöse stiegen nach einem sehr dynamischen Q4 um 6,4% auf den neuen Höchstwert von knapp 709 Mio. Euro. Besonders stark waren die Zuwächse auf Jahressicht in der seit 2014 ausgebauten Immobilienvermittlung (+17,9%) und im Vermögensmanagement (+10,6%), in dem MLP im zehnten Jahr in Folge zugelegt hat. Einen besonderen Erfolg feiert MLP im Vertrieb. Mit einem Zuwachs von 53 Beratern (jetzt 1 981) auf Jahressicht wurde eine Größenordnung wie zuletzt vor 13 Jahren erreicht. MLP profitiert hier von umfangreichen Investitionen in das Hochschulgeschäft in den vergangenen Jahren und davon, dass zunehmend mehr qualifizierte Berater aus der Branche zu MLP wechseln.
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