Commerzbank – Wie nachhaltig ist Knofs Sanierungserfolg?
Seine Vorgänger schafften nur Strohfeuer _ Im Rekordtempo hat Vorstandschef Manfred Knof die Commerzbank umgekrempelt und auf Profitabilität getrimmt. 10 000 Stellen wurden gestrichen, das Filialnetz radikal eingedampft und die Anzahl der Auslandsstandorte ausgedünnt. Im ersten Halbjahr fuhr die Commerzbank einen Konzerngewinn nach Steuern von 768 Mio. Euro (2. Quartal: 470 Mio. Euro) ein. Damit ist Knof schon zum Halbjahr auf Tuchfühlung zu seinem Gewinnziel für das Gesamtjahr von mehr als 1 Mrd. Euro gegangen. Auch wenn der Ausblick weiterhin unter Vorbehalt steht, zeigte sich Knof dennoch zuversichtlich, sein Dividenden-Versprechen für 2022 halten zu können.
Dennoch stellt sich die Frage, ob Knof die neue Flughöhe der Commerzbank auch auf Dauer halten kann. So zeichnet sich mit der angekündigten Rückstellung für die von der polnischen Regierung verordneten „Credit Holidays“, die der Ertragsperle mBank im dritten Quartal einen Verlust einbrocken werden, der erste Dämpfer für die Commerzbank bereits ab. Seit der Finanzkrise war es der Commerzbank immerhin schon zweimal gelungen (2010: 1,4 Mrd. Euro; 2016: 1,5 Mrd. Euro) einen Milliardengewinn zu präsentieren. Doch jedes Mal erfolgte bereits im folgenden Jahr der jähe Absturz.
Kennenlern-Angebot für PLATOW Brief
1 Monat unverbindlich für 7,99 EUR testen
- DAS Briefing für den Finanzplatz Deutschland
- Wissen was die Banken, Vermögens-verwalter und Versicherungen bewegt
- 3x wöchentlich exklusive Nachrichten und Analysen
- inkl. Immobilien Report mit fundierten News & Analysen zu Aktien und Fonds
- monatlich kündbar
ARTIKEL DIESER AUSGABE
Adidas büsst für China-Strategie
Auch wenn gerade mal keine Militärmanöver in der Straße von Taiwan stattfinden, hat der chinesische Markt so seine Tücken, wie Adidas seit einer Weile feststellen muss. mehr
Bayer – Neuer Ärger mit Monsanto
Seit Monsanto an Bord ist, hat es Bayer-CEO Werner Baumann schwer am Kapitalmarkt. Auch mit den Q2-Zahlen wollte die Börse der Bayer-Aktie keinen neuen Auftrieb gönnen. Dabei hat Bayer... mehr
Hannover Rück – Höhere Zinsen schlagen bei Kapitalanlage durch
Dank eines erfolgreichen Risiko- und Kapitalmanagements im H1 hält Hannover Rück am Gewinnziel 2022 fest, nachdem die Gesellschaft in den ersten sechs Monaten in einem durchweg herausfordernden... mehr
Lufthansa – Viel Zuversicht
An der Börse weiß Carsten Spohr noch durchzustarten. Nachdem der Lufthansa-Chef weitere Details zum ersten profitablen Quartal seit Corona vorgelegt hatte (393 Mio. Euro ber. EBIT, 259... mehr
BayWa – Prognose rauf im Herbst
Nach einem Rekordergebnis zum Halbjahr mit 328 (Vj. 144) Mio. Euro EBIT (Umsatz 12,9 Mrd. Euro), stellte Klaus Josef Lutz bei der Halbzeit-PK eine Anhebung der Mittelfristplanung in Aussicht.... mehr
Siemens – Schwierige rote Linien
Nicht immer waren sich Arbeitnehmervertreter und Vorstand bei Siemens so einig, wie aktuell unter dem Techniker Roland Busch, der vor anderthalb Jahren dem Finanzmann Joe Kaeser an die... mehr
Autozulieferer spüren steigenden Kostendruck
Auch wenn die deutschen Autobauer es bisher ganz gut geschafft haben, allen Liefer- und sonstigen Schwierigkeiten zum Trotz ihre Margen oben zu halten – unbegrenzt lassen sich die steigenden... mehr
Helaba – Fels in der Brandung
Eine besonders vorsichtige Risikopolitik gehört zum Markenzeichen der Helaba. Mit dieser Philosophie sind die Frankfurter bereits in der großen Finanzkrise gut gefahren, die so manche... mehr
Crédit Agricole punktet mit Grosskunden
Der europäische Bankensektor trotzt den Rezessionsängsten. Viele Großbanken haben bereits ihre Q2-Zahlen vorgelegt und dabei positiv überrascht. Nach der Commerzbank (s. S. 1)... mehr