Dr. Oetker – Der letzte „Familiendoktor“ verlässt die Konzernspitze

Nun ist es amtlich, es gibt einen Termin. Nach 126 Jahren Bielefelder Firmengeschichte scheidet der letzte „Dr. Oetker“ aus dem operativen Geschäft. Dass Gründer-Urenkel „Dr. Richard Oetker“ als Vorstandsvorsitzender des Bielefelder Lebensmittel-Konzerns abtritt und ein Nachfolger gesucht wurde, daraus machte der Oetker-Vorstand keinen Hehl. Der Neue ist ein Alter.

Albert Christmann, zwar kein Oetker, aber immerhin Doktor, kümmerte sich als CFO seit Jahren um die Finanzen der Bielefelder. Ab 1. November, so teilte da Unternehmen wenige Wochen vor seiner Bilanz-PK nun mit, verabschiedet sich Richard Oetker in den Ruhestand und Christmann übernimmt zusätzlich zur Konzernleitung auch die wichtige Sparte Lebensmittel. Hier liegt für Dr. Oetker die Zukunft des Unternehmens, denn mit dem Verkauf der Reederei Hamburg Süd rückt die Lebensmittelsparte zum größten Geschäftsbereich auf. Die Reederei generierte bislang gut die Hälfte des gesamten Konzernumsatzes (Vj. 12 Mrd. Euro). Bis Ende des Jahres gehört Hamburg Süd noch nach Bielefeld. Dann geht sie an Møller-Mærsk. Bei der neuen Mutter soll die Reederei den Traditionsnamen behalten. Reederei-Chef Heino Schmidt bleibt jedoch nicht an Deck. Er wird neuer Finanzchef des süßen Pudding-Imperiums.

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