Commerzbank in der Falle
Aufräumen für die Übernahme _ Profitabilität vor Wachstum, lautet die Parole des neuen Commerzbank-Chefs Manfred Knof. Damit begründet Knof sein jüngst vom Aufsichtsrat abgesegnetes Sparprogramm mit dem Abbau von 10 000 Jobs und massiven Einschnitten ins Filialnetz.
Die damit verbundenen Umbaukosten sowie die von Knof in einem Abwasch durchgeführte Bilanzbereinigung bescheren der Commerzbank 2020 einen Konzernverlust von fast 2,9 Mrd. Euro. Angesichts der prekären Lage der Commerzbank gibt es derzeit keine Alternative zu Knofs Radikalkur. Doch spätestens wenn es Knof gelingt, seine für 2024 ausgegebenen Kosten- (-20%) und Renditeziele (7%) zu erreichen, wird sich für die Commerzbank unerbittlich wieder die Wachstumsfrage stellen. Mit ihrem auf Deutschland fokussierten Privat- und Firmenkundengeschäft ist dynamisches Wachstum nicht möglich, wie die gescheiterte Strategie von Knofs Vorgänger Martin Zielke gezeigt hat. Gegen die Dominanz der Sparkassen und Genossenschaftsbanken ist für die Commerzbank kaum ein Blumentopf zu gewinnen. Da helfen auch steigende Zinsen nur wenig, die auf absehbare Zeit ohnehin nicht in Sicht sind.
Kennenlern-Angebot für PLATOW Brief
1 Monat unverbindlich für 7,99 EUR testen
- DAS Briefing für den Finanzplatz Deutschland
- Wissen was die Banken, Vermögens-verwalter und Versicherungen bewegt
- 3x wöchentlich exklusive Nachrichten und Analysen
- inkl. Immobilien Report mit fundierten News & Analysen zu Aktien und Fonds
- monatlich kündbar
ARTIKEL DIESER AUSGABE
Deutsche Bank – Ertragswende soll keine Eintagsfliege sein
Sichtlich gut gelaunt trat Vorstandschef Christian Sewing in einem eigens in der Frankfurter Konzernzentrale für die Bilanz-PK hergerichteten TV-Studio vor die Kameras. mehr
thyssenkrupp – Stahl vor Spin-Off
Thyssenkrupp hält laut vorab veröffentlichter Rede von Frontfrau Martina Merz zur heutigen HV an seinem Plan fest, im März über die Zukunft der Stahlsparte zu entscheiden. Hinter den... mehr
Infineon glänzt trotz Corona und Handelskriegen
Die überraschend starke Erholung der Autoindustrie hat die Chiphersteller rund um den Globus auf dem falschen Fuß erwischt. Viele hatten ihre Lager in Erwartung einer längeren Corona-Flaute... mehr
Amazon kommt Rewe beim E-Food gefährlich nahe
In den Lebensmitteleinzelhandel kommt Bewegung. Nach PLATOW-Recherchen schmieden Rewe, Edeka und die Schwarz Gruppe (Kaufland, Lidl) aktuell neue Pläne für ihr Online-Geschäft mit Waren... mehr
Unilever – Neue Wachstumspläne überzeugen nicht
Von der Idee, die britisch-niederländische Unilever aus der Doppelstruktur zu lösen und in einem (Londoner) Hauptsitz zusammenzuführen, konnte CEO Alan Jope die Aktionäre vergangenen... mehr
Vivino – Startup verbindet KI und Cuvée
Die Corona-Krise hat dem Onlinehandel einen enormen Schub verliehen. Gleichwohl bleibt der Versandhandel von Lebensmitteln, nicht Essenslieferanten, sondern Artikel des täglichen Bedarfs,... mehr
Hannover Rück verzeichnet hohe Prämieneinnahmen
Das Corona-Jahr dürfte für einige Versicherer besser als erwartet verlaufen sein. Darauf deuten die jetzt vorgelegten Zahlen von Hannover Rück hin, wonach die Gesellschaft in der Vertragserneuerung... mehr
Pandemie – Kein Streit um Privilegien
Gerechtigkeit war den Deutschen schon immer lieb und teuer. Hoch schlagen stets die Wellen, wenn es um Sonderrechte geht, z. B. für bereits Geimpfte in der Corona-Tristesse. Sogar der... mehr
Entega – Mehr Mut in der Corona-Politik
Marie-Luise Wolff, CEO des Ökostromversorgers Entega, hat ein gutes Gespür für Brandthemen. Das zeigte sich auch beim Neujahrs-empfang. Die Entega-CEO, die zugleich amtierende BDEW-Präsidentin... mehr