Verbriefungen – Wann platzt der Regulierungsknoten?
In Deutschland schlummert reichlich Potenzial _ Bei ministerialen Jahresbilanzen, erst recht nach den ersten zwölf Regierungsmonaten, geht es um das große Ganze und nicht um Details. Entsprechend beiläufig kam Christian Lindner im Interview mit der „Börsen-Zeitung“ zum Jahreswechsel auf einen Punkt zu sprechen, der zwischen Inflation, Energiepreisen und digitalem Euro ein bisschen technisch wirkte. Verbriefungen, so der Minister, seien in Deutschland und Europa „äußerst restriktiv“ geregelt, weil sie nach der Subprime-Krise in den USA pauschal als gefährlich gälten.
Wie zentral Erleichterungen bei der Kreditvergabe für die anstehende Transformation der deutschen Wirtschaft sind, kann man dabei vermutlich kaum laut genug sagen. „Der Finanzminister trifft einen wunden Punkt“, meint Oliver Kronat, Leiter der Global Financial Markets-Praxis bei der Anwaltskanzlei Clifford Chance. Die gültige EU-Verbriefungsverordnung von 2017 sei damals „ein großer Wurf“ gewesen, in einigen Punkten aber zu umständlich und schlicht praxisfern. Die Folge: Während Konzerne und Großbanken mit den Dokumentations- und Offenlegungspflichten kein echtes Problem haben, sieht es für Mittelständler und ihre Hausbanken schon anders aus. „Der Aufwand ist für kleinere Institute schlicht nicht darstellbar“, erklärt Dennis Heuer, Verbriefungsspezialist bei der Kanzlei White & Case. Vereinfachte Anforderungskataloge oder Leitfäden könnten da schon hilfreich sein, standardisierte Produktlösungen erst recht.
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