Was die Uniper-Rettung den Staat kostet
Die Rettung von Deutschlands wichtigstem Gasversorger Uniper wird den Bund teuer zu stehen kommen. Einen ersten Eindruck, welche gigantischen Summen künftig noch auf die deutschen Steuerzahler zurollen werden, gab das Unternehmen bei der Präsentation der Zahlen für die ersten neun Monate.
Demnach erwartet der vor der Verstaatlichung stehende Versorger nach IFRS einen in der bundesrepublikanischen Wirtschaftsgeschichte noch nie gesehenen Konzernverlust von rund 40 Mrd. Euro. Darin enthalten sind rund 10 Mrd. Euro an bereits angefallenen Kosten für die Ersatzbeschaffung von ausgefallenen russischen Gaslieferungen und etwa 31 Mrd. Euro für erwartete künftige Verluste. Durch das Scheitern der umstrittenen Gasumlage kann Uniper die gestiegenen Kosten für die Gas-Ersatzbeschaffungen nicht an seine Kunden weitergeben. Da der Verlust mehr als die Hälfte des Grundkapitals auffrisst, muss Uniper in der zweiten Dezemberhälfte eine Sonder-HV einberufen. Zur gleichen Zeit sollen die Aktionäre auch die geplante Beteiligung des Bundes von 98,6% an Uniper beschließen. Über die Details der zusätzlichen Unterstützungsmaßnahmen des Bundes, zu denen auch weitere KfW-Kredite zählen, laufen derzeit die finalen Verhandlungen.
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