Versicherungen

Corona-Zoff zwischen PKV und GKV spitzt sich zu

Die Kritik an der Privaten Krankenversicherung (PKV) in der Corona-Pandemie lässt nicht nach. Weil „einige politische Gegner des dualen Systems zurzeit den falschen Eindruck zu erwecken versuchen, als würde sich die PKV zu wenig an den Corona-Kosten beteiligen“, sucht PKV-Verbandsdirektor Florian Reuther in seiner Bilanz zum 1. Hj. die Flucht nach vorne.

Der größte Teil der Rettungsschirme bestehe aus steuerfinanzierten Zahlungen des Bundes, an denen die Privatversicherten sogar überproportional beteiligt seien, konstatiert Reuther und nennt aktuelle Berechnungen des RWI – Leibnitz-Instituts für Wirtschaftsforschung: Danach tragen die rd. 10% der Privatversicherten zu 20% den Steuerzuschuss zur GKV.
Im H1 stiegen die gesamten Leistungsausgaben der PKV nach vorläufigen Zahlen um 5% auf 14,3 Mrd. Euro. Davon entfällt mit 7,3 Mrd. Euro über die Hälfte auf ambulante Leistungen (+5,7%). Unabhängig vom Steuerzuschuss zur GKV beteiligt sich die PKV auch direkt an Corona-Sondervergütungen. Für den Schutzschirm der Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen betragen die Mehrkosten über 350 Mio. Euro. Unterm Strich ist die PKV an mehr als 98% der Kosten des Krankenhaus-Rettungsschirms beteiligt. Hinzu kommen Sonderzahlungen an ambulante Ärzte und Zahnärzte in Höhe von 500 Mio. bzw. 120 Mio. Euro.

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