Warum BMW mit Krüger trotz aller Kritik gut bedient ist

Der Wind bläst BMW auch 2019 frontal entgegen. Digitalisierung sowie E-Mobilität kosten und werfen wenig ab. Sparen bleibt ein Dauerthema. Sämtliche Arbeitnehmerüberlassungen von Fremdfirmen wurden zum Jahresende gekündigt, heißt es, und stehen auf dem Prüfstand. Dazu kommt die Unsicherheit über die künftige Konzernführung. Vormann Harald Krüger steht intern bis in höchste Ebenen für angeblich fehlende Durchsetzungsstärke in der Kritik und muss unfaire Vergleiche mit Daimler-Chef Dieter Zetsche ertragen. Beispiel Weihnachtsansprache. Zetsches originelles Interview mit dem Weihnachtsmann, in dem er Ambitionen auf den AR-Vorsitz andeutet, findet sich zu Recht auf Youtube, während die Ansprache von Krüger, der vor allem auf die Kosten abhebt, nur im Intranet von BMW läuft. Hier eine auf ihre äußere Wirkung bedachte „Rampensau“, die zu motivieren vermag. Dort ein eher zurückhaltender Konzernchef, der allenfalls einen besseren, aber nicht unwichtigen Zugang zur Politik hat.

Während Zetsche allerdings im Mai geht und damit angesichts schwächelnder Zahlen und zweier Gewinnwarnungen drohenden Diskussionen um seine Person zuvorkommt, kann sich Krüger fast sicher sein, dass ihm der AR unter Norbert Reithofer seinen im Frühjahr 2020 auslaufenden Vertrag evtl. schon zur Jahresmitte verlängert. Seine Bilanz an der BMW-Spitze kann sich bei genauerem Hinsehen sehen lassen. Zwar musste auch er eine Gewinnwarnung geben. Bei Marge und Absatz hat BMW aber wieder zu Daimler aufgeschlossen. Der Aktienkurs hat sich in den vergangenen fünf Jahren gehalten, während Daimler und VW jeweils rd. 30% verloren.

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