Deutschlands Metropolregionen – Stuttgart wird leiden

Anders als etwa in Großbritannien mit London oder Frankreich mit Paris haben es in Deutschland Immobilieninvestoren gleich mit sieben sich mehr oder weniger dynamisch entwickelnden Metropolregionen zu tun: im Norden Hamburg, dann Berlin, im Westen Köln und Düsseldorf, in der Mitte Frankfurt, weiter südlich Stuttgart und schließlich München. Die Perspektiven der Immobilienmärkte, die sich derzeit auf Höchstniveau bewegen, sind nicht in allen Fällen eine sichere Bank.

Experten machen sich vor allem Sorgen um Stuttgart. Die hohe Abhängigkeit von der Automobilindustrie (Daimler) und deren Zulieferbetrieben könnte sich als sehr verhängnisvoll herausstellen. Die gesamte Branche steckt mitten im Strukturwandel. Der Verbrennungsmotor steht auf dem Prüfstand und gilt als Umweltsünder schlechthin. E-Mobilität und autonomes Fahren fördern den Auftritt völlig neuer Wettbewerber und kosten über kurz oder lang zigtausend Arbeitsplätze. Beides tangiert die Prosperität der Region und wird sich auswirken auf die Mieten und Kaufpreise für Wohnen und Gewerbe. Die besten Aussichten werden von den Professionals Berlin zugeschrieben. Schon heute sei die Hauptstadt führender Tech-Hub in Europa und sogar an London vorbeigezogen. Berlins Ruf als Magnet für die Jugend und als Brücke des Westens zum aufstrebenden Osten mit Polen, dem Baltikum und Russland komme dem Standort zugute. München und Hamburg würden ihre Position im Hochpreissegment zwar halten, aber keine großen Sprünge machen. Ebenso Düsseldorf und Köln. Frankfurt habe mit seiner hohen Abhängigkeit von den Banken und dem Finanzmarkt ein ähnliches Klumpenrisiko wie Stuttgart, werde aber vom Brexit profitieren. Außerdem habe es Rhein-Main in den zurückliegenden Jahren geschafft, seine Abhängigkeit von Banken und Börse zu reduzieren. So gilt Frankfurt heute als Hochburg der Anwälte, Berater und Wirtschaftsprüfer.

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